Felgen zentrieren mit Distanzscheiben

  • Zum Thema Bremse: einfach eine kleine Spurplatte zB 3mm oder 5mm benutzen, da reicht die Zentrierung der Nabe aus.

    Alle anderen die nicht glauben, das eine Zentrierung sinnvoll ist, montieren mal bitte ein ca. 20-25kg schweres ALU-Rad mit einer 20mm Spurplatte und längeren Radbolzen und fahren anschliessend mal eine Runde auf einer abgelgenen Landstrasse... Ohne Zentrierung eiert das Rad zu mind. 90% auf derRadnabe!

    Gruß Erik.

  • das eigentliche thema wurde doch ausreichend behandelt: entweder dünne distanzscheiben nehmen, damit der zentrierring der nabe ausreicht oder dickere distanzscheiben mit eigener zentrierung verwenden.

    ein mod könnte ja bei gelegenheit die diskussion "mittenzentrierung nötig?" in ein separates thema absplitten.

    GSi93: 1.) ich habe genau diese sache eingetragen. 2.) zeig mir doch mal bitte den genauen gesetzestext, wenn du schon vom gesetzgeber redest...

    crook: die genaue masse meines rades kenne ich nicht, aber ich fahre 195/50er reifen auf 7x15er OZ-alufelgen (ET26) auf der VA mit 20mm-Distanzscheiben mit längeren radschrauben und auf der HA mit angeschraubten 30mm-Distanzscheiben mit normalen radschrauben, und das jetzt schon die zweite (oder wars die dritte?) saison ohne jegliche unwucht- oder deformationserscheinungen.

    • Offizieller Beitrag

    Recht interressantes Thema..Finds eher ergänzend als ausschweifend.

    Hab das ma auf irgendeiner Herstellerseite ganz gut erklärt bekommen in den FAQ, aber verdammt nochmal, in WELCHER? Hab scho bissl gesucht, nur das hier gefunden:

    http://books.google.de/books?id=PmMYUqiEVcYC&pg=PA770&lpg=PA770&dq=mittenzentrierung+toleranz&source=bl&ots=25TZ4o7Aab&sig=uXKD_-GQ25SLQQolTsTP-iKVaAg&hl=de&ei=wU-uS5-OGMaO_AaM6e3eDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CBIQ6AEwBDgK#v=onepage&q=&f=false

    Bissl runterscrollen, nach Räderzentrierung suchen..is zwar für LKW hier, aber hab ich so schon für Autos gelesen.

    Kann auch in ner alten Oldtimer Praxis gewesen sein, da sind meiner Meinung nach immer ganz gute Berichte zu solchen Fragen drin..

  • FAQ die das behandelt gibts auf der seite von schmidt: http://www.felge.de/technik/infos/zentrierringe.php

    google books ist aber keine schlechte idee, habe da jetzt noch das gefunden:
    http://books.google.de/books?id=2ih6IqdrsvAC&pg=PA233&dq=radzentrierung&cd=5#v=onepage&q=radzentrierung&f=false

    • Offizieller Beitrag

    Der Text bei Schmidt verwirrt etwas, aber lest selbst:

    • Moderne Fahrzeugachsen sind drehbearbeitet und zentrieren das Rad
      über die Mitte. Die drehbearbeitete Mittenzentrierung nimmt die Felge
      auf.
    • Hat die Fahrzeugachse einen Zentrierdurchmesser von z.B. 57,0mm so
      sollte das Rad eine Mittenbohrung von 57,06 bis 57,10 mm haben.
    • Sind die Radschrauben einmal angezogen, ist der Zentrierring
      überflüssig. Er ist also lediglich eine Montagehilfe

    Alles in allem wird da erst behauptet, das über den Zentrierring die Kraft übertragen wird, richtig? Und dann ist es nur noch Montagehilfe?

    Und in der Rennwagentechnik werden beide Arten beschrieben, Zentrierung über Kugel/Kegelbund der Radschrauben/muttern, oder Mittenzentrierung über Radnabe/Mittenbohrung mit engen Toleranzen im Serienbereich...

    JA WAS JETZT?

    Und wie ist das bei welchem Fahrzeug, Hersteller?

    Scheint wenig relevant zu sein, solangs keine Wurfpassung ist. :408:

    Sollen die sich erstmal einig werden, bevor wir uns hier den Kopf zerbrechen, kann man ja nen Verbesserungsvorschlag beim TÜV machen :366:

  • der text bei schmidt ist in der tat etwas verwirrend, aber dass über den zentrierring kraft übertragen wird lese ich da jetzt nicht raus.
    müsste idealerweise im text exakter zwischen "montage-zentrierung" und "last-zentrierung" unterschieden werden.

    dass buch "rennwagentechnik" beschreibt schon beide arten, allerdings werden dort bei der mittenzentrierung flachbund-schrauben /-muttern gezeigt, dort braucht man dann logischerweise die mittenzentrierung.

  • Zitat

    Bei so manchen Aussagen hier krieg ich ne ziemliche Hasslatte.


    dann haben wir ja schonmal was gemeinsam, nur dass dies bei mir eher passiert wenn ich lesen muss wie sich manche personen nichtmal ansatzweise auf seriösem wissenschaftlichen niveau mit sachverhalten auseinandersetzen wollen und stattdessen stur ihre festgefahrene, unbegründete meinung in den raum werfen.

  • So langsam finde ich deine "Argumente" nur noch lächerlich. Mit dem (Lese)verständnis scheints bei dir auch nicht so gut zu stehen?
    Sonst hättest du hoffentlich besser erkannt in wie weit ich bisher über die diesbezüglich relevanten Dinge nachgedacht habe und die Praxiserfahrung ebenfalls vorhanden ist.

  • Zitat

    Den scheinst du persönlich schonmal gar net verstanden zu haben, sonst würdest du ja vernünftige Zentrierung fahren...


    dass das rad zentriert werden muss ist völlig logisch, doch das muss eben nicht über die mitte geschehen, sondern kann auch durch den kegel-/kugelbund der schraube passieren.
    hast du ja selber anhand der toyota-variante gezeigt (sofern es sich dabei wirklich um eine passung handelt, ich kenne die variante nicht).
    nur warum soll das nicht mit kugel-/kegelbund ebenso funktionieren? wie soll sich denn deiner meinung da irgendwas auch nur ansatzweise verschieben, wenn 4 oder 5 schrauben absolut spielfrei in ihren passenden sitzen verspannt sind?

    ich erwarte ja garnicht dass du irgendjemand wildfremdem wie mir in einem mehr oder weniger anonymen internetforum automatisch glaubst, doch genau deshalb habe ich meinen standpunkt anhand anerkannter fakten, mit denen du dich unabhänig von meinen aussagen auseinandersetzen kannst, verdeutlicht:

    - VDI 2230: dort kannst du nachlesen, dass die vorspannkraft von schraubverbindungen so dimensioniert sein muss, dass durch die flächenpressung der beiden teile eine so große reibung vorhanden ist, dass eine bewegung der teile und somit eine scherbelastung der schrauben nicht möglich ist.
    somit wäre deine aussage "Die Kräfte werden dadurch trotzdem besser verteilt" eindeutig widerlegt.

    - Buch "Rennwagentechnik: Grundlagen, Konstruktion, Komponenten, Systeme"
    dort steht klipp und klar geschrieben dass die Zentrierung über die radschrauben erfolgen kann. was hast du dem entgegenzusetzen?
    aber wahrscheinlich ist ein "FH-Prof. Dipl.-Ing." deiner meinung nach eh nur ein "absolut abgehobener, arroganter theoretiker" der davon weniger ahnung hat als ein reifenmonteur :355:

  • Die Zentrierringe sind nur eine Montagehilfe, ja. Aber nicht mit dem Hintergrund die Muskeln beim Ansetzen der Felgen zu schonen, sondern damit die Felge so genau wie möglich zentriert wird.

    Sobald alle Radschrauben festgezogen sind, ist der ZR auch nicht mehr nötig da er:

    a) keine Kräfte während der Fahrt aufnehmen soll und muß

    b) die Felge durch den ZR zentriert wurde und durch die Flächenpressung der Schrauben nicht mehr verrutscht.

    Soll heißen, man könnte den ZR nach dem festziehen der Schrauben dort rausbeamen und bedenkenlos fahren. Denn die Felge ist richtig zentriert.


    Eine Zentrierung durch die Radschrauben ist am Astra-F zu ungenau da die Fertigung der Bohrungen, Kegel, Gewinde usw. in ihrer Genauigkeit nicht dafür ausgelegt ist.

    Ein Mann will einen Mietwagen abholen; Dame am Tresen will Opel-Schlüssel überreichen; Mann sagt, keinen Opel bitte, lieber den vor der Tür; Dame drückt auf den Opel-Schlüssel. Die Lichter des Wagens vor der Tür blinken.

    2 Mal editiert, zuletzt von Taxman (28. März 2010 um 13:52)

  • Also des Problem hat sich jetzt gelöst. Hab auf Arbeit noch nen neuen Satz Intra Alus gefunden, 7x15 ET42. Hab dann gleich meine Reifen draufgezogen und gut =). Jetzt würde ich nurnoch gerne wissen wieviel ich meinen Chef dafür geben kann. Den Hersteller gibt es scheinbar seit 2004 schon nichtmehr und somit bekomm ich auch keine Preise.
    KBA 44405
    Felgen sieht so aus

  • Taxman: schön mal wieder etwas sachliches zu der diskussion zu lesen :499:
    was die angelbliche "kraftaufnahme" des zentrierrings angeht sind wir einer meinung.
    kleine ergänzung für alle, die das nicht so sehen: konstruktiv betrachtet wäre es zwar möglich darüber kräfte zu übertragen, aber nur teilweise.
    da die mittenzentrierung keinerlei verzahnung o.ä. besitzt ist es nicht möglich eine drehbewegung des rades auf der nabe zu verhindern, und diese belastung dürfte meiner einschätzung nach die bei weitem höchste sein bei bremsen mit einer leistung im vierstelligen PS-bereich.

    Eine Zentrierung durch die Radschrauben ist am Astra-F zu ungenau da die Fertigung der Bohrungen, Kegel, Gewinde usw. in ihrer Genauigkeit nicht dafür ausgelegt ist.


    das sehe ich aber nicht so. wenn ich mir da manche rostig-vergammelte radnabe anschaue denke ich doch, dass die bohrungen der felge da um einiges präziser sind.

  • MOIN

    aber es gibt nun mal in der Praxis auch Beispiele wo die nicht vorhandene Nabe Nachteile bringt, Trabant zB, der Text im Link für die Trommlen ohne Zentrierung empfiehlt nur bis 140 KM/h zu fahren, das nicht ohne Grund.

    Ehrlich ist mir egal was nen Professor oder Gutachter sagt und schreibt, ich sehe immer so etwas als Empfehlung an zb bei solch Sachen, eigene Erfahrung ist auch nicht von der Hand zu weisen.


    Ich finde es fahrlässig ohne Zentrierung zu fahren, bei KFZ mit höherer V.Max obwohl eine Zentrierung möglich wäre.

    MFG Svene

    :408:

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es fahrlässig ohne Zentrierung zu fahren, bei KFZ mit höherer V.Max obwohl eine Zentrierung möglich wäre.

    Auch wieder wahr..aber was für Schrauben/wieviele hatte nen Trabbi?

    Wäre ma interressant zu wissen wie die hoch die maximalen Kräfte bei unserer Radverbindung sind..gibts da Regelwerte?

    Die Flächenpressung wäre ja kein Problem auszurechnen, wie hoch die maximale Scherbelastung an den Radschrauben sein kann auch nicht..

    Quasi ma ausrechnen was auf Deutschlands "älteren" Autobahnen bei 200 km/h Fahren/Bremsen für Belastungen auftreten, und mit den Maximalwerten unserer Radverbindung zu vergleichen..

    Als nächsten Schritt kann man dann ja noch die Zentrierung mit dazu nehmen, dafür fehlt mir aber der Ansatz..

  • scherbelastung ist doch bei ausreichender flächenpressung gleich null, oder hab ich da jetzt nen denkfehler drin?

    torsionsmoment um die radmittelachse ausrechnen sollte kein problem sein, zentrierung kann daran aus o. g. gründen auch nix ändern.
    oder meinst die radiale belastung, die die mittenzentrierung aufnehmen könnte? das dürfte ansich gehen, wird da aber schon sehr schwer überhaupt die belastungen auszurechnen.
    hängt ja von etlichen faktoren ab wie der kontur und höhe des zu überfahrenden hindernisses, federkonstante des fahrwerks inkl. hebelübersetzungen, lager/-buchsennachgiebigkeiten, dämpferkonstante, reifen-federung und -dämpfung, fahrgeschwindigkeit und und und...

  • Zitat von Kermet

    das sehe ich aber nicht so. wenn ich mir da manche rostig-vergammelte radnabe anschaue denke ich doch, dass die bohrungen der felge da um einiges präziser sind. Zum Seitenanfang

    Nein.

    Denn sämtliche Arbeitsschritte bei der Fertigung von Radnaben und Felgen haben hier Toleranzen die sich am Ende addieren.

    Deswegen kann das nicht so genau sein wie ein Zentrierring.

    Ein Mann will einen Mietwagen abholen; Dame am Tresen will Opel-Schlüssel überreichen; Mann sagt, keinen Opel bitte, lieber den vor der Tür; Dame drückt auf den Opel-Schlüssel. Die Lichter des Wagens vor der Tür blinken.

    • Offizieller Beitrag

    scherbelastung ist doch bei ausreichender flächenpressung gleich null

    Sollte, ab wann könnte sie auftreten? Evtl nicht beim Fahren, aber wie schon erwähnt wurde Bremsen?

    oder meinst die radiale belastung, die die mittenzentrierung aufnehmen könnte?

    genau..

    hängt ja von etlichen faktoren ab

    Denk mir halt das es da Testergebnisse aus dem Automobilbau gibt, schließlich gibts ja Leute die täglich damit zu tun haben..


    EDIT: 

    Hier mal ne Konstruktionszeichnung von ner Radschraube M12:

    Ich würde sagen dass ein Kegelbund mit 60° +1° -0° ausreichend fein dimensioniert ist. Das Gewinde weist eine höhere Güte auf als ein normales Gewinde.
    Deshalb denke ich dass der Lochkreisdurchmesser und dessen Teilung an der Felge und der Aufnahme ebenfalls in den feinen Toleranzen liegen.

    Alles in allem max. 0,2mm Toleranz.

    Da erscheint mir eine Toleranz von +-0,1 mm in der Radialen an der Zentrierung viel heftiger, die Schraubenverbindung/Auflage hält definitiv mehr..