Zylinderkopfdichtung - Folgeschäden abschätzen?

Hallo zusammen!

Mein Name ist Immo und ich habe einen 94er Caravan mit einem X16SZ (ca. 180.00km) den ich sehr liebe, der mir aber seit einiger Zeit Sorgen macht: Offenbar ist die Zylinderkopfdichtung defekt. Da ich kaum Ahnung habe und der Wagen auch schon vor dieser Entdeckung ein paar Mucken gemacht hat, tue ich mich schwer mit der Einschätzung von Folgeschäden und Ursachen. Ich hoffe, dass mir einer von euch Experten hier dabei helfen kann.

Kurz zur Situation: Ich verliere seit geraumer Zeit geringe Mengen Kühlwasser am Temperatursensor (unten am Kühler, auf der Beifahrerseite). Deshalb prüfe ich vor und nach längeren Fahrten den Wasserstand. Nach der letzten großen Fahrt war das Wasser plötzlich trüb. Ich habe mir einen CO2-Test für den Ausgleichsbehälter besorgt, den Wagen ein wenig warm gefahren (ca. 12km über Land) und den Test durchgeführt. Der Test hat nicht angeschlagen, aber als ich den Motor gerade abstellen wollte sprudelte das Wasser plötzlich über. In den 5 Sekunden bis der Motor aus war, ist gefühlt ein Liter Wasser rausgeschossen. Die Dichtung sollte ziemlich kaputt sein, korrekt?

Meine Fragen sind wie folgt: Was für Folgeschäden habe ich mir evtl. schon eingebrockt? Was würde so eine Reparatur heutzutage ca. kosten? Wenn jemand Empfehlungen für geeignete Werkstätten in der Gegend Mönchengladbach/Köln hat, würde ich mich darüber auch sehr freuen!

Zur Orientierung noch ein paar Stichpunkte:

- Ich fülle wegen des Lecks am Sensor gelegentlich Kühlwasser nach - es ist nicht ausgeschlossen, dass ich dabei auch ungeeignete Frostschutzmittel verwendet habe
- Der Wagen stand letztes Jahr für ca. 9 Monate, seitdem stinken die Abgase fürchterlich. Früher war das nicht so, die AU hat er trotzdem noch bestanden
- Die Motorkontrollleuchte war zwischenzeitlich mal kurz an --> Fehlercode 44 - Lambdasonde/Einspritzsignal – Gemisch zu mager
- Seit der letzten langen Fahrt, ist der Leerlauf unruhig und der Motor vibriert stark (auch wenn warm) - sobald ich auch nur ein Fitzelchen Gas gebe sind die Vibrationen weg - ich bin seit das zum ersten mal aufgetreten ist ca. 600km gefahren (Rückweg)
- immer wieder Fehlzündungen im Leerlauf
- Kein Schlick an Öleinfülldeckel/Ölpeilstab
- Keine weißen Dämpfe aus dem Auspuff
- Bisher kein spürbarer Öl-/Wasserverbrauch (vom Leck am Temperatursensor abgesehen)
- Kein spürbarer Leistungsverlust (bin seit dem Test auch nicht mehr gefahren)

Dinge, die ich vor dem CO2-Test schon wegen des unruhigen Leerlaufs gemacht habe:
- Zündkerzen gecheckt - sahen weder rußig noch ölig aus
- Zündkabel durchgemessen - sind in Ordnung
- Leerlaufsteller gereinigt und getestet - sieht gut aus
- AGR-Ventil geprüft - ist sauber und funktionstüchtig

Wie stehen meine Chancen, dass sich das mit einem Tausch der Dichtung wieder in Ordnung bringen lässt? Habe ich es zu spät gemerkt und den Motor schon kaputtgefahren? Wenn das kein Fass ohne Boden wird, würde ich gerne noch mal Geld in die verbeulte Kiste stecken.

Vielen Dank und viele Grüße,
Immo

Hallo Martra,

danke für den Tipp - ich werde mich in das Thema mal ein wenig einlesen. Ich habe in einem deiner anderen Kommentare gelesen, dass du auch einen ziemlich hohen Verbrauch hattest - das habe ich bisher bei mir noch festgestellt.

Hi Lars,

an die Lambdasonde habe ich, bevor das Thema Zylinderkopfdichtung offensichtlich wurde, auch schon gedacht. Ich war drauf und dran die zu wechseln, habe die alte aber mit einem Ringschlüssel nicht lösen können und wollte das Kabel erst mal nicht abschneiden um mit einer Nuss ranzukommen. Die Werkstatt meines Vertrauens werde ich mir leider erst noch suchen müssen. Ich werde jetzt wohl mal ein paar Angebote einholen und dann weiter schauen!

Viele Grüße,

Immo

Hallo Basti,

er springt eigentlich ganz normal an. Die Kompression habe ich nicht geprüft - ich habe das entsprechende Gerät dafür nicht. Was würde mir so ein Test sagen? Das übersprudelne Kühlwasser (und das leicht rauchige Aroma) sind doch recht eindeutige Zeichen, dass die Dichtung kaputt ist, oder ich einen Riss im Zylinderkopf habe, nicht wahr? Dann würde ich erwarten, dass ziemlich sicher auf mindestens einem Zylinder zu wenig Kompression ist. Kann ich daraus irgendwelche anderen Rückschlüsse ziehen?

Das Leck habe ich nie behoben weil es ein minimales Tröpfeln ist - als Gelegenheitsfahrer fand ich es nicht so wild alle 2-3 Tausen Kilometer mal einen Schluck Wasser nachzugießen. Das kommt vielleicht 1-2 mal im Jahr vor. Wenn die Dichtung getauscht wird würde ich das aber auf jeden Fall auch mit angehen.

Viele Grüße,

Immo

Meinst du so einen Test am Ausgleichsbehälter mit dem kleinen Siphon und der Flüssligkeit? So einen habe ich schon versucht, aber der wurde ziemlich plötzlich davon unterbrochen, dass das Kühlwasser nach 2-3 Minuten (ich bin vorher ca. 12km gefahren) von jetzt auf gleich hochgesprudelt und oben aus dem Testding rausgeschossen ist.

Der Deckel vom Kühwasserausgleichbehäter zischt beim Öffnen. Beim Öldeckel ist mir sowas bisher nicht aufgefallen, ich habe aber auch nicht drauf geachtet. Großartig Schleim ist nicht am Öldeckel, eher so ein Hauch. Dampf in den Abgasen ist bisher auch nicht aufgefallen, weder bei kaltem noch bei warmen Motor. Ich bin zuletzt Ende Oktober gefahren, da war es noch nicht so kalt. Dampf wäre vermutlich aufgefallen.

Ich habe mir bei einer anderen Teilebestellung schon einen Ersatzsensor geholt, der war nicht teuer. Wenn ich das nächste Mal beim Auto bin, werde ich mich drum kümmern. Entweder festziehen, oder tauschen ... spricht was dagegen beim Tausch das Gewinde zusätzlich mit Teflonband abzudichten?

Hi Seppo,

die komischen Schwebstoffe im Kühlwasser und dessen Geruch nach Abgasen macht mich trotzdem ziemlich nervös. Ich habe mittlerweile eine geeignete Werkstatt ausgemacht und werden den Wagen da demnächst mal hinbrigen. Es könnte ein paar Wochen dauern, aber wenn ich genaueres weiß werde ich hier sicher noch ein Update geben.

Bis dahin vielen Dank an alle, die sich gemeldet haben!

Viele Grüße,

Immo