Rost- Wo sitzt er?? Wie erkennt man ihn?? Was tun??
Wie bei anderen Opel Modellen aus der “Lopez- Ära” ist auch der Astra F, vor allem die Modelle vor Bj 9/94, Angriffsziel des ach so geliebten Eisenoxides- ROST!
Besonders gefährdet:
Die Radläufe:
Der auffälligste Rost am Astra befindet sich an den Radläufen. Diese rosten von innen nach außen! Oft wird in einer Verkaufsanzeige angepriesen “Radläufe hinten nur angerostet jedoch keine Durchrostung” - falsch!!! Wenn der Rost schon äußerlich in Form von Bläschen im Lack oder braunen Stellen ins Auge fällt, muss der Radlauf 90 Prozent der Fälle neu eingesetzt werden, wenn es anständig gemacht sein soll. Falls ihr einen Astra ohne äußerlich zu sehenden Rost erwischen solltet und ihn kauft, nimmt nach dem Kauf so schnell wie möglich die hinteren Seitenverkleidungen bzw. die Kofferraumverkleidungen ab. Von dort aus kann man dann von innen auf den Radlauf schauen. Je nach Grad des Rostbefalls kann man mit dem Entfernen des Rostes durch Abschleifen und neu grundieren sowie versiegeln den Fortschritt des Rostes zumindest verringern. Ist kein Rost zu sehen, sollte man aufhören zu jubeln und den Hohlraum rund um die Radkästen mit Hohlraumwachs oder Hohlraumfett “fluten” um dem Rostbefall vorzubeugen.
Das Tankloch:
Ein weiterer wunder Punkt ist das Tank Loch. Da der Tankdeckel zwar mit einer Gummilippe abgedichtet wird, das Wasser dahinter aber nur langsam abfließen kann - wenn überhaupt - bildet sich auch an dieser Stelle gerne die braune Pest. Zu erkennen ist der Rost an dieser Stelle an Bläschen oder braunen Stellen rund um den Tankdeckel oder unter der Gummimanschette die um den Tankstutzen verläuft. Diese kann man anheben, ist dort der Rost drunter, sollte man entweder nach dem Ausbau und sichern des Tankstutzen (VORSICHT Explosions-, Brand- und Verpuffungsgefahr beim Schweißen und Schleifen!) das Blech entsprechen Blank schleifen oder wenn nicht mehr rettbar ein neues Blech einschweißen, grundieren und am besten auch Hohlraumschutz zwischen Blech und Gummimanschette pinseln oder sprühen. Ein guter Tipp ist auch an der untersten Stelle des Tanklochs an der äußeren Kante eine kleine Kerbe oder Vertiefung einzulassen durch die das Wasser dann besser an der Karosserie lang nach unten geleitet wird.
Die Schweller:
Einer DER Kritikpunkte bei der HU. Die Schweller sind tragende Karosserieteile die bei einem Loch o.Ä. eigentlich nicht mit kleinen Flickstückblechen instandgesetzt werden dürfen. Ist diese Arbeit aber gut ausgeführt und die Stelle “unsichtbar” kann auch der Prüfer nichts beanstanden. Bei hochgradiger Durchlöcherung der Schweller bleibt wohl die Instandsetzung mittels eines Reparaturschwellers nicht aus. Besonderes Augenmerk beim Instandsetzen sollte auf die Vorsorge vor neuem Rost gelegt werden. Also am besten die Schwellerbleche anschleifen und noch mal mit einer hochwertigen Rostschutzgrundierung überstreichen, die Schweißpunkte rundum mit Schweißprimer behandeln und soweit möglich nach dem Schweißen um die Punkte herum mit dem Pinsel abtupfen, so dass die dünnflüssige Grundierung die Punkte umschließt. Wie bei allen Karosseriearbeiten ist es auch von Vorteil die Schweller mit Hohlraumschutz zu fluten. Bei intakten Schwellern gilt natürlich, wenn man noch lange Spaß am Astra haben will- so schnell wie möglich mit Hohlraumschutz fluten.
Federaufnahmen hinten:
Eine Krankheit vor allem bei den Caravans. Falls dort das Blech stark angegriffen ist und der Rost auf den Träger übergreift kann es sehr gefährlich werden. Diese Stelle sollte genau in Augenschein genommen werden und mit einem Schraubenzieher bearbeitet werden, da es dort gerne unter dem Unterbodenschutz rostet. Bei der Instandsetzung sollte darauf geachtet werden, dass die Träger und die neue Aufnahme gründlich gegen Rost geschützt werden und beim Einschweißen wie bei allen anderen tragenden Teilen nur nach dem Punktschweißverfahren vorgegangen wird und nach dem Grundieren der Stelle die Zwischenräume zwischen den Schweißpunkten mit Karosseriedichtmasse abgedichtet werden.
Die Endspitzen:
Unter der Heckstoßstange befindet sich das nächste Rost-Nest. Wenn man an den Seiten unter die Heckstoßstange greift, etwas drückt und man es knistern hört, ist das ein deutlichen Anzeichen, dass die Endspitzen ihr Leben ausgehaucht haben. Die Wasserabläufe in den Endspitzen sind zwar groß dimensioniert verstopfen aber gerne. Auch die Feuchtigkeit im Kofferraum oder auf der rechten Seite ein gebrochener Schlauch der Heckschiebenwischwaschanlage beschleunigen die braune Pest in den Endspitzen. Auch hier gilt, wenn nicht mehr vorhanden oder brüchig, Rost großzügig ausschneiden, schweißen, grundieren und Hohlraumschutz rein. Wenn intakt, mit Hohlraumschutz fluten.
Mögliche weitere Schwachpunkte
Motorhaubenecken:
Meistens die rechte Ecke, zu sehen an Rostbläschen im Lack auf der Motorhaube, wie ausgedehnt der Rost ist, ist erst zu erkennen wenn die Karosseriedichtmasse an der Haubenunterkante entfernt ist.
Heckklappe:
Hinter der Heckklappenblende bei den Facelift Modellen und Vorfacelift GSi Modellen verbirgt sich auch gerne Rost. Beim Caravan auch gerne hinter der Schlossleiste.
Türen:
Grundsätzlich sind die Türen beim Astra F unproblematisch. Man sollte darauf achten, dass beim 3-Türer unterhalb des Scheibenrahmens Risse durch das Auf- und Zuschlagen der Türen entstehen können, welche dann rosten.
Tank:
Da es sich um einen Blechtank handelt, kann dieser durch Kondenswasser ebenfalls rosten. Jahrelang mit leerem Tank rumfahren/stehen ist nicht empfehlenswert.
Reserveradmulde:
Ist das Ablaufloch in dem hinteren Stopfen verstopft, kann sich leicht Feuchtigkeit sammeln. Wenn Wasser längere Zeit steht, kann die Wanne somit ebenfalls Rost ansetzen.
Gruß Alex