Hallo ofcfan89: Es ist tatsächlich so, dass die üblichen Halogenlampen nur durch bestimmte Filter ein bläuliches Licht erzeugen können, bei denen dann die Rotanteile wegretuschiert werden. Dadruch verliert die Halogenlampe allerdings auch etwas an Leuchtkraft. Die Ursache dafür ist recht einfach. In einer Halogenlampe sitzt ein Glühdraht aus Wolfram, der auf (inwzsichen) bis zu 3500 K erhitzt werden kann - und Osram, Phillips und wie die Hersteller alle heißen forschen weiter, denn die gute alte Halogenlampe ist noch lange nicht ausgestorben (Kosten-Nutzenfaktor). Allerdings zersetzt sich das Metall bei dieser Temperatur sehr schnell. Aus diesem Grund wurde Iod als sog. "Schleuser" in den Lampenkolben miteingebracht (Iod gehört zur Gruppe der Halogene). Das verdampfte Wolfram geht eine flüchtige Verbindung mit dem Iod ein und zersetzt sich wieder an der heißen Glühwendel. Dieses Prinzip nennt man Van-Arkel-de-Boers-Verfahren. Hinzu kommt noch, dass der Leuchtraum mit Argon, einem Inertgas, geflutet ist - ansonsten würde die dünne Glühwendel schon bei wesentlich geringerer Temperatur verbrennen.
Die Temperatur von 3500K reicht allerdings nach dem "Wien'schen Verschiebungsgesetz" nicht aus um tageslicht ähnliches Licht zu erzeugen. Dafür sind sog. Farbtemperaturen von ca. 6000K nötig. Bei dieser Temperatur wird nicht mehr so viel Energie in Wärme(-strahlung) oder niederfrequentes Rotlicht umgewandelt, sondern die Blauanteile steigen überproportional an. Das Licht wirkt in seiner SUMME weißer, vielleicht sogar bläulicher. Erst sogenannte Gasentladungslampen, speziell Xenonbrenner können solch hohe Farbtemperaturen erzeugen und haben damit in Relation zur investierten Energie einen wesentlich höheren Wirkungsgrad... und natürlich auch eine wesentlich besser Lichtausbeute. Hier werden allerdings keine Glühfäden mehr erhitzt sondern Edelgase (wie zum Beispiel Xenon) durch Hochspannung (deshalb das Vorschaltgerät) zum Leuchten angeregt - es entsteht ein sog. Lichtbogen. Wichtig bei Xenonlampen sind gute Gläser, also wirklich gutes Glas mit hohem Quarzanteil, da bei diesen hohen Lichttemperaturen ein nicht unerheblicher Anteil an Wärme (schlecht für Plastik) und auch an weicher und harter UV-Strahlung (schlecht für alles, was davor steht) entsteht. Quarzglas hält zum einen hohe Temperaturen aus und filtert die harten UV-Anteile heraus. Ein Autoscheinwerfer ist ja keine Sonnenbank.
Im Übrigen sind aktuelle Xenonlampen keinesfalls mehr bläulich, sondern werden immer weißer. Die alten Xenonbrenner mit Blauanteilen sind für unsere Augen gar nicht mal optimal, denn unsere Netzhaut hat nur relativ wenig Zäpfchen, die auf blaues Licht reagieren (zerfallen). Deshalb wirkt rein blaues Licht auch für uns immer etwas dunkel und aus diesem Grund sind bläulich gefärbte Lichtkegel vielleicht sogar schlechter zum Ausleuchten der Umgebung geeignet als das übliche gelbliche Licht. Das Empfindlichkeitsminimum unserer Augen liegt tatsächlich im Gelben bei 589nm. Du kennst sicherlich die Natriumdampflampen, die an Fußgängerüberwegen installiert sind und auffällig gelb leuchten. Bei dieser Leuchtfarbe erkennen wir fast keine Farbeindrücke, allerdings sind Konturen und Umrisse außerordentlich gut zu erkennen. Ideal also um zu erkennen, ob nachts jemand einen Zebrastreifen überqueren will - die Farbe des Pullis interssiert uns ja net
Wenn du dich dahingehend weiter informieren möchtest, dann schau doch einfach bei Wikipedia vorbei. Hier ein paar Stichworte:
Plancksches Strahlungsgesetz,
Wiensches Strahlungsgesetz und Wiensches Verschiebungsgesetz,
Rayleigh-Jeans-Gesetz,
Schwarzkörper(-Strahlung),
Glühlampe,
Xenonlicht
Ist nicht allzu schwer zu verstehen und lässt sich relativ locker lesen.
Noch ein Wort zur (uralten) Diskussion: Wir haben hier im Forum schon früher Tod und Teufel in Bewegung gesetzt um ernsthaft heraus zu finden, ob man irgendwie legal Xenonlicht in und an den Astra F bekommt. Ergebnis: NICHT ohne unangemessen hohen finanziellen Aufwand (sprich Lichtgutachten *pfeif*). Selbst mit a.LWR, Scheinwerferreinigungsanlage und für Xenonlicht zugelassene Scheinwerfer ist es wenn man es ganau nimmt nicht erlaubt. Auch dann nicht, wenn der TÜV seinen Segen gibt.
Klar erscheint einem das total schwachsinnig, aber wo deutscher Amtsschimmel galoppiert. Ich persönlich, wenn ich so frei sein darf, finde sowas im Übrigen außerordentlich ärgerlich, denn dadurch disqualifizieren sich eigentlich alle Eintragungen und Begutachtungen durch einen Sachverständigen (wie schon angesprochen: Motorumbauten). Aber mehr noch: Jede HU und AU wird dadurch sinnlos, ja sogar ein komplett originales Auto könnte somit von einem Polizisten mit einem Mängelbrief versehen werden. Der TÜV und jede andere Prüfungsorganisation ist fein aus dem Schneider, denn das Unternehmen haftet nicht für falsche Begutachtung und Beglaubigungen seitens der Mitarbeiter.
Dennoch: Ich glaube im Fall der Fälle, also vor Gericht würde ein Richter einem nicht die Schuld in die Schuhe schieben, wenn man Gott und die Welt in Bewegung gesetzt hat und sich mit viel Mühe Xenonlicht hat eintragen lassen. In diesem Falle muss man sich aber auch überlegen, ob man wegen einer Mängelkarte vor Gericht zieht. Erst bei einem Unfall, bei dem man evtl. belangt werden könnte, wegen erloschener Betriebserlaubnis wird man wohl zu einem solchen Schritt tendieren.
Fazit: Wenn ihr wirklich Xenon im Astra haben wollt, auf jeden Fall eintragen lassen! Und wenn's keinen Prüfer findet, der bereit ist sich in eine solche "Grauzone" (die ja eigentlich keine ist) zu begeben, dann lasst die Finger davon. Es sei denn ihr wollt es für Show'n'Shine machen. Aus diesem Grund wird diese Diskussion hier auch nicht geschlossen, wie es ja sonst bei offensichtlich illegalen Dingen passiert.