Um das mit der Vorspur noch mal zu erklären:
Ein Autoreifen besteht bekanntlich aus Gummi und ist entsprechend nachgiebig.
Das bedeutet daß der Reifen einen gewissen Schräglaufwinkel braucht um seitliche Kräfte aufzubauen. Wieviel Schräglaufwinkel der Reifen braucht hängt von seiner Größe und seiner Auslegung aus. Ein Semislick mit 35er Querschnitt braucht nicht viel Schräglaufwinkel, aber doch ein bißchen.
Wenn die Achse Vorspur hat, dann laufen beide Räder bereits mit einem leichten Schräglaufwinkel, sind also quasi vorgespannt.
Treten dann Seitenkräfte auf, dann muß der Reifen nicht erst einen Schräglaufwinkel aufbauen, sondern kann die Seitenkräfte ohne Verzögerung sofort aufnehmen.
An der Vorderachse führt die Vorspur dadurch zu einem direkten Lenkverhalten.
An der Hinterachse bewirkt die Vorspur eine beruhigende Stabilität, weil Seitenkräfte aufgenommen werden können, ohne daß das Heck zunächst etwas ausschwenken muß.
Du hast hinten aber eine deutliche Nachspur !
Das bedeutet, daß bei Seitenkräften z.B. aufgrund von Lenkbewegungen der kurvenäußere Reifen zunächst die Nachspur durchlaufen muß und dann noch etwas Schräglaufwinkel aufbauen muß, bevor er beginnt, nennenswerte Seitenkräfte aufzubauen.
Das bedeutet, daß Dein Heck immer erstmal ca. 1° ausschwenkt bevor die Seitenkräfte aufgenommen werden.
1° klingt wenig und bei Tempo 80 ist das auch harmlos. Aber bei Tempo 200+ sind 1° schon eine Menge !
Was auch noch sein kann:
Die Lager in denen die Längslenker der Verbundlenkerachse gelagert sind, könnten etwas ausgeschlagen sein, wodurch dann der ganze Achskörper etwas mitlenken kann. Solltest Du auch probieren.
Stabis und Dämpfer haben mit dem Problem nichts zu tun (defekte Dämpfer mal außen vor)