Hinterrad Bremsdefekt / Wo liegt der Fehler?

  • Liebes Forum,

    es ist mein erster Beitrag. Bitte seid gnädig falls etwas nicht passen sollte. :D

    Fahrzeug: Opel Astra F CC 1.6 (55KW/75KW)

    Nun zum Problem: Letzte Woche bin ich beim TÜV durchgefallen. Hinweise: Bremswirkung (Feststellbremse 2. Achse leicht ungleich und Blockiergrenze erreicht).

    Messwerte: li. 1. Achse: 242 daN; 2. Achse: 114 daN

    re. 1. Achse: 217 daN; 2. Achse: 85 daN

    Fehler liegt also bei der Trommelbremse hinten rechts.

    Nun bin ich in die Werkstatt meines Vertrauens. Bremszylinder, Bremsbeläge etc. in Ordnung, alles trocken. Anschließend nach der Bremsflüssigkeit geschaut. Hinter dem Hauptbremszylinder im Motorraum kommt Flüssigkeit aus der entsprechenden Leitung. An der Bremse hinten kommt keine Bremsflüssigkeit an. Mir wurde dann gesagt der Fehler könnte nicht identifiziert werden. Zusätzliche Aussage aus der Werkstatt: "Bei dem Modell gibt es keinen Bremsverstärker, weil er ja ABS hat."

    In einer weiteren Werkstatt hieß es, dass eine Verstopfung in der Bremsleitung das Problem sein könnte. Man müsse also die Bremsleitung prüfen und ersetzen. Das würde jedoch einen erheblichen Aufwand bedeuten und kosten von bis zu 600 Euro auf mich zu kommen. Hier bin ich jedoch irgendwie skeptisch, denn es handelt sich doch um ein geschlossenes System, warum sollte dort auf einmal etwas verstopft sein.

    Jetzt bin ich auf die Suche gegangen, habe das Internet durchforstet und habe gesehen (welch Überraschung) es gibt doch zwei lastabhängige Bremsverstärker an der Hinterachse. Diese habe ich dann auch gefunden.

    Jetzt meine Frage: Wie sollte ich am besten weiter vorgehen? Bremsverstärker neu machen lassen? Oder könnte der Fehler woanders liegen? Gibt es Testmöglichkeiten, um zu prüfen ob z.B. die Bremsleitung verstopft ist o.ä.?

    Vielen Dank für eure Hilfe! Über wertvolle Tipps bin ich sehr dankbar. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Tyche (26. April 2022 um 18:40)

  • Hallo,

    das ist kein seltenes Problem.

    Mit dem Alter können die Bremsschläuche aufquellen und gehen dann zu.

    Oftmals blockieren dann die Trommelbremsen, weil der Druck nicht mehr zurück geht, seltener kommt nicht mehr genug Bremsdruck hinten an.

    Mit "Bremsverstärker an der Hinterachse" meinst du sicherlich die Bremsdruckminderer.

    Die sitzen beidseitig hinten zwischen fester Bremsleitung und Bremsschlauch.

    Auch die können Probleme machen.

    Du schreibst, an der Bremse hinten kommt keine Flüssigkeit an.

    Für das weitere Vorgehen ist es am sinnvollsten, von hinten nach vorne zu überprüfen, ab wo keine Bremsflüssigkeit mehr durchkommt.

    Dazu die Verbindung vom Bremsschlauch zu dem festen Leitungsstück an der Hinterachse lösen, wahrscheinlich kommt hier nix.

    Dann den Schlauch am Bremsdruckminderer lösen, hier kommt vermutlich Flüssigkeit an, dann neuen Bremsschlauch rein, entlüften, fertig.

    Sollte hier auch nix kommen, dann den Bremsdruckminderer rausschrauben, spätestens hier müsste Flüssigkeit anstehen.

    Dann neue/n Bremsdruckminderer, entlüften, fertig.

    Wichtig: (der übliche Satz) Arbeiten an Bremsen nur vom Fachmann durchführen lassen! Bastelei, ohne zu wissen, was man tut, kann schnell gefährlich bis hin zu tödlich enden!

  • An der Bremse hinten kommt keine Bremsflüssigkeit an.

    Warum wird dann aber trotzdem eine Bremskraft erzeugt?

    Ich glaube, dass nur ein Bremsdruckminderer kaputt ist.

    Die Seite mit dem höherem Bremsdruck ist die mit dem kaputten Bremsdruckminderer.

    Trotzdem ist es sinnvoll, beide Seiten zu tauschen.

  • Problem gelöst! 😊 Bremsdruckminderer getauscht und Bremsschläuche neu. Vorgestern beim TÜV und alles super. Ich danke euch vielmals für die Hilfe und entschuldige mich für die verspätete Antwort.