Auto startet nicht, Benzin hinter der Drosselklappe

  • Hallo,

    ich wollte hier mal mein Problem mit dem Astra schildern, in der Hoffnung, dass noch jemand ne Idee hat. Und zwar lässt sich das Auto nicht mehr starten. Wenn man hinter die Drosselklappe sieht, dann steht dort Benzin. Wenn das Auto jetzt paar Tage steht, dann springt er kurz an, geht aber auch wieder nach 2 - 3 Sekunden aus, und dann steht auch wieder Sprit hinter der Drosselklappe. Folgendes wurde schon probiert/getauscht:

    Zündkabel
    Luftfilter (neu)
    Zündkerzen (sind ok)
    Die Einsprizeinheit komplett gegen ne andere gebrauchte getauscht
    Anderes Steuergerät dringehabt (mit zugehörigen Leserahmen für Wegfahrsperre + Transponder)
    AGR (zwischendurch getauscht)
    Kurbelwellensensor (neu)
    Temperatursensor zeigt im OPCom richtige Werte
    Drosselklappenstellung wird scheinbar auch richtig angezeigt
    Benzinpumpe und Relais scheint laut dem Test im OPCom zu funktionieren
    Tankentlüftung scheint auch zu gehen
    Benzinrücklauf ist frei

    Vorgeschichte:
    Paar Tage davor wurde der Kühler gewechselt, Öl und die Zündkabel (wurden auch testweise wieder gegen die alten getauscht). Bis dahin schien es keine Probleme zu geben. Die Tage darauf hatte der spürbar weniger Leistung, fing an zu ruckeln und auch die Temperatur war etwas höher (ca. 97°C statt 92°C). Zuletzt lief er nur noch als ich ständig Gas gegeben habe, sonst ging der aus.

    Der ADAC war auch da, hat ihn aber auch nicht zum laufen bekommen. Mit Anschleppen sprang er zwar an, aber lief auch nur wenn ich ständig Gas gegeben habe, und hat darauf auch nur verzögert reagiert. Fehlercodes gab's bis dahin keine. Nachdem der ADAC sich daran versucht hat, hat er dann auch drei Fehlercodes ausgespuckt, jedoch waren die scheinbar dadurch erst entstanden, da er die später auch nur als "Not Present" anzeigte und mit anderem Steuergerät sind die auch nicht aufgetreten. Falls noch jemand ne Idee hat, was es sein könnte, dann nur her damit, denn mir sind sie inzwischen ausgegangen.

  • Ich würde mal auf Kühlmitteltemperatursensor tippen. Ist der kaputt "denkt" Dein Steuergerät Du hast Minus 30° (oder noch mehr, kenne den genauen Wert nicht) und spritzt viel zuviel Sprit ein und der Wagen läuft ultrafett. Er säuft geradezu ab.

  • Nun, das war auch eine meiner Überlegungen. Aber nachdem im OPCom die richtigen Temperaturwerte angezeigt werden (bei verschiedenen Außentemperaturen nachgeschaut) und der ADAC Mann zwischendurch auch den Stecker vom Temperatursensor abgezogen hat (womit das Auto im Notprogramm lief) hab ich die Idee verworfen, denn dadurch ist es auch nicht besser geworden. Oder machts in diesem Fall trotzdem Sinn den mal probeweise zu tauschen?

  • Mit abgezogenem Stecker ist genauso wie kaputt, so zumindest mein Wissensstand. Das Teil kannst Du aber auch mit dem Multimeter durchmessen und erwärmen (in heisses Wasser halten) dann siehst Du ob der Widerstand sich ändert. Ich meine irgendwoher muß die Einspritzanlage ja denken das der viele Sprit notwendig ist. Da Du das Steuergerät schon getauscht hast und die Einspritzgalerie auch fällt mir sonst nichts großrtig ein. Evtl. noch der Benzin Druckregler, das der defekt ist und den vollen Druck druchlässt. Ich hatte dieselbe Symptomatik mal bei meinem C20XE, der lief nur bei ca. 3500 einigermaßen und da war es der Sensor.

  • Hm, dann werd ich versuchen das mal durchzumessen und ggf. tauschen. Was den Benzindruckregler angeht, der sitzt ja auf der Einspritzeinheit drauf, und die hab ich ja zwischendurch auch getauscht gehabt, mit demselben Ergebnis. Dann hätten da ja auch beide kaputt gewesen sein müssen.

  • Habs heute erstmal im eingebauten Zustand gemessen. Bei 8°C Außentemperatur betrug der Widerstand 4,69 kOhm. Die Spannungsversorgung hab ich auch mal gemessen, lag bei 4,89V.

  • So, kleines Update. Auch wenn die Werte für den Temperatursensor recht gut ausschauten, hab ich einen neuen bestellt. Da es heute etwas wärmer ist, hab ich heute nochmal den Widerstand gemessen. Bei 16,5°C Außentemperatur lag er bei 3,1 kOhm. Das merkwürdige war nur, dass ich am anfang keinen Widerstand angezeigt bekam, erst nach mehreren Meßversuchen. Ansonsten hab ich heute mal die Lambdasonde abgezogen und danach lief das Auto um einiges länger bevor es ausging (auch wenn relativ besch....eiden). So dass ich fast glaube, dass die Lambdasonde das Hauptproblem sein könnte. Werd heute mal die Einspritzeinheit abnehmen und versuchen soweit wie möglich alles sauberzumachen, auch die Ansaugkanäle und dann werd ich weitersehen.

  • Das Auto läuft auch ohne Lambda, dann geht er in den Notlauf. läuft nicht prickelnd aber ist fahrbar. Da Dein Problem aber immer noch bestand (wenn auch etwas anders da die Lambda nicht aktiv war) glaube ich nicht das es an der Lambda liegt. Tausch mal den Sensor, bei mir wars damals die Ursache beim C20XE.

  • Ja, habs jetzt auch nochmal versucht, und da hat's nicht mehr funktioniert. Muss noch dazu sagen, dass ich vorhin den Auspuff abgeschraubt hatte um sicher zu sein, dass der nicht irgendwie zu ist, hatte ihn aber später drangemacht. Sollte aber nicht das Problem sein, da er da auch nur bei dem einen Versuch etwas länger lief. Werd jetzt auf den neuen Sensor warten und dann weitersehen.

  • So, Temperatursensor getauscht, Problem besteht aber immernoch. Das Benzinpumpenralais hab ich auch noch getauscht, ebenfalls ohne irgendeine Wirkung. Hatte zwischendurch auch die Batterie mal abgeklemmt gehabt. Was mir aufgefallen ist, dass er mit abmontiertem Auspuff hinter dem Krümmer öfters so um die 10 Sekunden läuft, mit angeschraubten aber nur 1-2 Sekunden. Allerdings kam letztes Mal ne fette Stichflamme(!) aus der offenen Drosselklappe herausgeschossen! Ich denke nicht dass das so sein soll ?(

  • Wie lange hast Du ihn den laufen lassen? Da alles voller Sprit ist muß der ja erst mal verbrannt werden. Am besten schraubst mal die Kerzen raus und gehst mit einem Stabfeuerzeug in den Brennraum damit das Benzin da drin verbrannt wird. Der wird fast abgesoffen sein, also überall viel zuviel Sprit. Und wenn er dann mal angeht auf Drehzahl halten (20 3000-3500) damit der Sprit verbrannt wird.

  • Er lief halt solange bis er ausging, was ca. 10 Sekunden lang war. Ich hatte davor etwas georgelt mit voll durchgetretenem Gaspedal. Hatte gelesen, dass dabei kein Benzin eingespritzt wird, was auch zu stimmen scheint, denn da wurde die Benzinmenge hinter der Drosselklappe immer geringer und am Ende war der Kanal noch naß, aber es stand kein Benzin mehr drin. Daraufhin hatte ich die Kerzen ausgebaut, getrocknet und wieder reingetan. Dann sprang er wie gesagt an, lief ca. 10 Sekunden und ging dann aus. Danach stand auch wieder Benzin hinter der Drosselklappe.

  • Für alle die es vielleicht noch interessiert. Das Problem war, dass der Keil am KW Rad abgenutzt war. Dadurch stimmten zwar die Markierungen für den Zündzeitpunkt an NW und KW überein, aber die Position vom KW Rad war im Verhältnis zu der Position, an dem es an der Kurbelwelle sein soll verändert. Nachdem der Kopf runter kam, haben wir auch gesehen, dass nicht Zylinder 1. und 4. oben waren (wie eigentlich erwartet), sondern 2. und 3. fast oben, obwohl die Markierungen am KW und NW Rad zuvor richtig eingestellt waren. Lange Rede kurzer Sinn, der Motor läuft seit vorgestern wieder. Dank an grave_digga für die Vorschläge und an alle die sich damit irgenwie beschäftigt haben.